Gesunder Lebensraum

Als Bewohnerinnen und Bewohner von Fischamend können wir uns glücklich schätzen. Wir leben in der Nähe einer Großstadt und trotzdem inmitten der Natur. Wir können die Vorteile des Stadtlebens nutzen und binnen kürzester Zeit in weitgehend unberührten Aulandschaften unterwegs sein.

Leider hat unser Heimatstandort aber auch einige weniger positive Umweltbedingungen aufzuweisen: Der Flughafen und die Autobahn sorgen für reichlich Lärm und Abgase, und auch diverse Industrie- und Logistikbetriebe

sowie der Durchzugsverkehr durch den Ort (Stichwort Freitagsstau) sind nicht zu unterschätzende Beeinträchtigungen. Unser Bezirk weist die höchste Krebsrate in ganz Österreich auf.

Da wir uns aufgrund all dieser Faktoren um die Gesundheit der Bevölkerung von Fischamend sorgen, haben wir seitens der Liste Schuh bereits vor längerer Zeit gefordert, dass die Luftqualität im Ort mit Luftgütemessstellen kontrolliert wird. Diese Messungen wurden heuer durchgeführt – wir warten gespannt auf die Präsentation der Ergebnisse. Das ist uns aber nicht genug, wir setzen uns zum Schutz unserer Kinder für Sofortmaßnahmen ein: Luftreinigungsgeräte in allen unseren Schulklassen sowie der Einbau von Hochleistungsfiltern in sämtlichen Kindergärten, Krippen, Hort usw.

Außerdem werden wir weiterhin einfordern, dass das Durchfahrtsverbot für LKW engmaschig kontrolliert wird. Zur Verwirklichung eines umweltfreundlichen Verkehrskonzeptes setzen wir uns auch für den Ausbau und die Verbindung des Radwegenetzes, die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und die Schaffung eines Car-Sharing-Angebots im Ort ein.

Ein anderes Thema, das unsere Lebensqualität leider bereits unmittelbar betrifft, ist die Klimaerwärmung. Im letzten Sommer hat Fischamend an manchen Tagen wie ausgestorben gewirkt, weil die Hitze den Aufenthalt auf öffentlichen Flächen beinahe unerträglich gemacht hat. Hier gilt es mit Maßnahmen gegenzusteuern, die sowohl den Menschen als auch der Umwelt zugutekommen.

Am wichtigsten wäre es aus unserer Sicht, entlang der wichtigsten Straßen und auf Plätzen möglichst viele zusätzliche Bäume zu pflanzen. Jeder einzelne Baum sorgt in seiner unmittelbaren Umgebung für ein angenehmeres Klima – mit gefühlten Temperaturunterschieden bis zu 10°C. Asphaltierte Oberflächen hingegen sind bei direkter Sonneneinstrahlung bis zu 40°C (!) wärmer als mit Pflanzen bewachsene Oberflächen. Wenn die neu geschaffenen Schattenoasen dann noch mit Bänken ausgestattet werden, trägt das auch gleich zur Belebung des Ortskerns bei.

Wir stehen vor vielfältigen Herausforderungen und niemand weiß, was uns noch alles erwartet. Was wir aber wissen: Wir können einen Beitrag leisten, um unsere Zukunft so lebenswert wie möglich zu gestalten. Appetit auf einen gesunden Lebensraum bekommen? Wir sehen das als unsere Aufgabe und unseren Auftrag an.