Jugendgemeinderat

RichardAuch wenn ich mich persönlich schon längst nicht mehr zu den Jugendlichen zählen darf, liegen mir die jungen Fischamender und Fischamenderinnen seit Jahren am Herzen. Jeder, der mich kennt, wird wissen, dass das keine Wahlkampffloskel ist, wie wir sie jetzt von allen möglichen Parteien ständig hören werden. „Die Jugend ist unsere Zukunft.“ „Mehr Mitsprache für die Jungen.“ Blabla. Ich kann das eigentlich nicht mehr hören! Warum? Weil es vor allen Wahlen immer dasselbe ist. Die Kids in den Himmel heben und ihnen das Gefühl geben, dass sie immens wichtig und unersetzbar sind, dann geht´s Zack, die Wahl ist vorbei und wer bleibt über? Richtig. Die sogenannten Hoffnungsträger…

Auch Fischamend ist da nicht anders. Leider.

Hatte ich vor der Wahl 2010 noch gefragt, wer eigentlich den Jugendgemeinderat der damals alleinregierenden SPÖ überhaupt kenne, so hat sich seit der nächsten alleinregierenden Partei (Fischamend Zuerst) nichts, aber auch gar nichts geändert!
EisstanizelKlar, der sogenannte Jugendgemeinderat ist jünger geworden, aber agiler? Keineswegs.
Auf der Fischamend-Seite im Netz findet man in der internen Suchmaschine lediglich, dass er 2012 den Hortkindern ein leckeres Eis gebracht hat. WOW. Immerhin cool.

Was ich mich aber frage:

Wo bleibt das Angebot für die Jugendlichen?
Wann bekommen die Jugendlichen wirklich ein Mitspracherecht beim Gemeindegeschehen?
Wo können sie sich in Zukunft treffen?
Wann werden die Anliegen der Jungen ernst genommen?

Mir ist klar, dass die regierende Partei in Fischamend sicher mit dem Bau des Jugendzentrums kontern wird. Das ist super, gar keine Frage, und war wirklich schon an der Zeit. Schließlich wurde dieses Vorhaben schon vor einigen Jahren beschlossen!
Die Besucher des Jugendzentrums bleiben aber in der Regel maximal bis zum 14. Lebensjahr. Bis zu diesem Zeitpunkt muss ich sagen: Hut ab, Chrisy! Ist sicherlich nicht immer einfach.

Und was kommt dann?

Spätestens hier sollte ein Jugendgemeinderat DER Ansprechpartner werden.
Natürlich sollte ein Politiker junge Menschen nicht „zwangspolitisieren“, er sollte ihnen aber zumindest einen kleinen Einblick in die Politik geben, damit es dann nicht in ein paar Jahren heißt: „Wuascht, wem i wähl, bringt ja eh nix.“
Bis jetzt habe ich noch von keinem Jugendlichen etwas gehört, das in Richtung Interesse seitens der Stadtregierung geht.

Ganz im Gegenteil, beim Altgassenfest 2013 stand neben dem Aquarium-Stand doch allen Ernstes ein Stand für die „Fischamender Jugend“ mit den Ram-Jüngern darin.
Da frage ich mich schon: Was soll das? Ist Jugend nicht gleich Jugend?

Mir persönlich ist es egal, welche Partei den nächsten Jugendgemeinderat stellt, ich würde mir nur wünschen, dass diese/r diesen Posten auch wirklich ernst nimmt und nicht nur für gestellte Pressefotos auftaucht!

Richard Schuh