Fischamend als Pendlerparadies?

Ein Tagtraum eines auf dem Fischamender Bahnhof wartenden Fahrgastes:

Was für ein schöner Tagesbeginn! Die kurze Radfahrt zum Bahnhof in der aufgehenden Morgensonne über gesicherte Radwege war ein Genuss. Einige der eintreffenden Leute – die Anreise erfolgt ganz unterschiedlich per Pedes / Rad / Moped / Auto – kennen und begrüßen sich gutgelaunt. Überhaupt: Seit der kleine Stand mit frischen Backwaren und dem ausgezeichneten „Coffee to go“ eröffnet hat, scheint die Ausgeglichenheit der Pendler einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben. An solch einem sonnigen Tag wird die großzügige Überdachung des Bahnsteigs, die für alle Fahrgäste optimalen Wetterschutz bietet, nicht benötigt. Auch die gut ablesbaren Informationsmonitore werden seit der Einführung des Viertelstunden-Taktes wenig beachtet, da die Wartezeit auf den nächsten Zug unabhängig von der Ankunft am Bahnhof meistens keine 10 Minuten beträgt. Durch die raschen Zugfolgen mit Niederflurgarnituren gehören sogar der Sitzplatzmangel und die Schwierigkeiten beim Ein- und Ausstieg von älteren und behinderten Personen der Vergangenheit an. Ja, so stellt man sich einen Tagesbeginn vor…

20141019_Bhf_FischamendUns ist natürlich klar, dass viele dieser Vorstellungen im Land der Träume bleiben werden, dennoch könnte man auf einige Verbesserungen im Bahnbetrieb hoffen. Bürgermeister Ram hat zwar bereits vor über einem halben Jahr die „Bahnhofsoffensive“ für Fischamend angekündigt, geschehen ist bis heute aber nur wenig.
Leider finden sich im präsentierten Plan auch keine der für Pendler wesentlichen Punkte wieder:

  • Verdichtung der Zugfolgen
    Die Lücke von über 1,5 Stunden am frühen Vormittag wird von vielen Pendlerkollegen in anderen Regionen mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen.
  • Doppel- statt Einfachgarnituren zu Stoßzeiten
    Vor allem für die Heimreisenden am Nachmittag ein Ärgernis: bis zum Flughafen heißt es „Stehpartie“.
  • Großzügiger Wetterschutz am Bahnhof
    Der aktuelle Mini-Verschlag für maximal 5 Personen kann tatsächlich als lächerlich  bezeichnet werden.

Vielleicht hat Bürgermeister Ram ja bei seiner letzten Zugfahrt ein paar Eindrücke mitgenommen, die in eine echte Bahnhofsoffensive einfließen können.

Gerhard Schimon